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Invalidenfriedhof

Zwischen Feuerland und Sahara - der Invalidenfriedhof

Nirgendwo ist mehr von preußisch-deutscher Geschichte erfahrbar als auf dem 2,54 Hektar großem Areal des Invalidenfriedhofs. Die ersten barocken Gräber wurden angelegt während der Regierungszeit Friedrichs II, die letzten Bestattungen erfolgten noch Anfang der 1960er Jahre. Der Mauerbau zog den Invalidenfriedhof stark in Mitleidenschaft - ein Teil des Areals wurde dem Todesstreifen zugeschlagen, der Mauerverlauf orientierte sich hier am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. In den Jahren seit der Wende versucht ein Freundeskreis die Wunden zu schließen.

Imposant sind die Dekmäler der Preußischen Generalität im Feld C. Karl Friedrich Schinkel haben wir bedeutende Grabmale zu verdanken. Hier ruht General, Kriegsminister und Heeresreformer Scharnhorst, Karl Friesen, Mitbegründer der Turnbewegung, Manfred von Richthofen, der „Rote Baron“ und die Fliegerin Marga Wolff von Etzdorf. Auch andere Gräber erzählen bewegende Geschichten, wie das Elisabeth von Kottulinskys, die nur sieben Jahre alt wurde oder das Grab Wilhelm Fürstners, des stellvertretenden Kommandanten des olympischen Dorfes (1936), der wegen seiner jüdischen Herkunft Suizid beging.

Aber auch die Umgebung ist spannend. Hier baute August Borsig seine ersten Eisenbahnen und die Königlich-Preußische Eisengießerei blies große Mengen Rauch in den Himmel. Ganz nahe steht einer der letzten Grenztürme: eine Gedenkstätte für Günter Litfin, eines der ersten Maueropfer. Und auch die Zukunft hat längst Einzug gehalten: ganz nahe sind  die neue Zentrale des BND, das Wirtschafts- und das Verkehrsministerium. David Chipperfield lässt mondäne Wohnhäuser errichten und Berlin erhält eine neue Stadt: die Europacity. Der Rundgang dauert zwei bis drei Stunden.